Gesundes Altern
Dank des medizinischen Fortschrittes werden die Menschen in der Schweiz immer älter. Noch nie gab es so viele 100 Jährige wie heutzutage. Gleichzeitig wird viel darüber gesprochen, dass Menschen länger krank sind oder Kosten in der Pflege verursachen. Wichtig ist jedoch, dass es in jedem Alter individuelle Unterschiede gibt, so dass eine Verallgemeinerung nicht möglich ist. Dies gilt insbesondere im höheren Lebensalter. Die krankheitsbezogene Sichtweise auf das Alter ist veraltet. Gesund älter werden, das Alter wohlbefindlich und mit einer hohen Lebensqualität erleben, trotz dem altersbedingten körperlichen Abbau, das haben sich die Verantwortlichen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihre Agenda geschrieben. Der Fokus der OrganisatorInnen zielt auf die Ressourcen, die man im Alter hat und auf die Fähigkeit nützlich zu sein und sich selber helfen zu können. Älter werden ist ein Prozess, der sich über die gesamte Lebensspanne hinweg vollzieht. Gesundes Altern heisst demnach, ein mündiges Mitglied der Gesellschaft zu sein und sie mitgestalten zu können. Dazu gehört, dass Menschen das sein und tun können, was Ihnen persönlich wichtig ist. Im Strategie- und Aktionsplan zum gesunden Altern der WHO ist festgehalten, dass das gesunde Altern überall gefördert werden soll. Dazu gehört ein Gesundheitssystem, das sich nach den Bedürfnissen älterer Menschen richtet. Zudem soll die Langzeitpflege entwickelt werden und altersfreundliche Umgebungen geschaffen werden. Zentral ist aber auch die Entwicklung besserer Methoden um gesundes Altern zu messen, den Verlauf zu dokumentieren und zu verstehen. Eine Verbesserung der Messmethode setzt ein grundlegendes Verständnis über gesundes Altern voraus. Das Verständnis wird unter anderem erlangt, indem man diejenigen fragt, die es betrifft.
Funktionale Lebensqualität
Im Zentrum der Strategie «Gesundes Altern» der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht die Förderung der Lebensqualität. Wie sollen nun Lebensqualität oder Wohlbefinden gemessen werden? Die WHO orientiert sich am Prozessmodell der funktionalen Lebensqualität. Hierbei geht es um die Stabilisierung oder das Anpassen der Fähigkeiten, die für das langfristige Erreichen einer angemessenen Lebensqualität notwendig sind. Wenn die Person in der Lage ist, ihr Potential so einzusetzen, dass ihre persönlichen Ziele trotz Beeinträchtigungen und trotz sich ändernden Bedingungen erreicht werden, dann spricht man von einer hohen funktionalen Lebensqualität. Je nach den bestehenden Mitteln und je nach dem Umfeld der Person, ist das Verständnis von Lebensqualität unterschiedlich. Will man Lebensqualität messen, so kommt man nicht umhin individuelle Bedürfnisse abzufragen.